Bodenorganismen und Bodenfruchtbarkeit

By | November 29, 2017

Ein Maßstab für die Fruchtbarkeit des Bodens ist sein Kohlenstoff- und Wassergehalt

Der Kohlenstoff- und Wasseranteil verbessert sich allerdings nicht dadurch, dass der Bauer Kohlenstaub und Wasser auf das Feld kippt. Vielmehr hat die Bodenfruchtbarkeit mit den Bodenorganismen zu tun: Es sind die Pilze, Bakterien, Käfer, Würmer und Kleinstlebewesen, die Bodenorganismen, die die Bodenfruchtbarkeit ausmachen. Und diese Vielfalt des Lebens besteht aus Kohlenstoff und Wasser. Der Anteil an Kohlenstoff und Wasser im Boden ist ein Hinweis auf die Masse der Bodenorganismen im Vergleich zur Gesamtmasse des Bodens. Je mehr Leben im Boden, desto fruchtbarer ist er. Daher sprechen manche auch von „lebendigem Boden“ statt von „fruchtbarem Boden“. „Lebendiger Boden“, das ist eine naturwissenschaftlich korrekte Bezeichnung.

Wie sorgen die Bodenorganismen für Bodenfruchtbarkeit?

Die Bodenorganismen schließen Nährstoffe aus dem Boden auf. Aus dem Gestein, dem Sand oder dem Lehm lösen sie die wichtigen Stoffe heraus und formen sie so um, dass die Pflanzen sie gut aufnehmen können. Das steigert die Bodenfruchtbarkeit und dadurch spart man Dünge- und Pflanzenschutzmittel. Für den Bauern noch wichtiger: Er spart Geld.

Bodenorganismen transportieren auch andere Stoffe zwischen verschiedenen Pflanzen. Zum Beispiel solche, die deren Gesundheit und Widerstandsfähigkeit fördern. Viele Pflanzen bilden zusammen ein Netzwerk und helfen sich gegenseitig. Die einen können Stoffe produzieren, die die anderen brauchen, aber nicht selber herstellen können. Die „Leitungen im Bodennetz“ werden von Bakterien und Pilzen (Mycorizzae) gebildet. Diese erhalten im Gegenzug von den Pflanzen Zucker als Nährstoff. Die Pflanzen stellen den Zucker aus Wasser, Kohlendioxid und Sonnenlicht her, und auf diese Weise gelangen Wasser und Kohlenstoff aus der Luft in den Boden.

Es gibt also einen regen Austausch zwischen den Pflanzen und den Bakterien, Pilzen, Käfern, Würmern und Kleinstlebewesen im Boden. Je mehr Bodenorganismen und je mehr verschiedenartige Bodenorganismen es in einem Boden gibt, desto mehr und desto verschiedenartigere Pflanzen können dort wachsen. Und es gilt auch andersherum: Je mehr verschiedene Pflanzen auf dem Boden wachsen, desto mehr verschiedene Bodenorganismen können im Boden gedeihen. Die Pflanzengesellschaft und die Gesellschaft der Bodenorganismen bedingen sich gegenseitig, unterstützen sich gegenseitig und fördern sich gegenseitig. So entsteht Bodenfruchtbarkeit.

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2 thoughts on “Bodenorganismen und Bodenfruchtbarkeit

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