Milliarden zusätzliche Menschen begrüßen

By | Januar 12, 2018

Milliarden zusätzliche Menschen begrüßen

Im Laufe dieses Jahrhunderts wird sich die Bevölkerung Afrikas verdoppeln. Insgesamt sollen 2.500.000.000 zusätzliche Menschen mit uns diesen Planeten teilen. Es ist ein Riesengeschäft, diese Menschen zu ernähren, zu kleiden, zu behausen und zu amüsieren!

Eine Methode, von den zusätzlichen Menschen zu profitieren, ist, Land kaufen und in Afrika eine ertragreiche Landwirtschaft aufzuziehen. Aber wird diese Landwirtschaft auch nachhaltig sein, wird sie auch umweltfreundlich sein? Die Artikel über Landwirtschaft in diesem Blog zeigen viele Verbesserungen, die umweltfreundlich und gewinnbringend zugleich sind. Es gibt aber auch für Umwelt und Gesundheit notwendige Änderungen, die nicht zum Gewinn der Betriebe beitragen.

Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind oft profitabel

Wer zum Beispiel mit seiner Feldarbeit die Luft und das Grundwasser verschmutzt, dem schadet das meist selber nicht. Den Schaden haben andere. Das liegt daran, dass es oft keine klaren Regeln gibt, dass die Einhaltung der Regeln nicht kontrolliert wird oder dass die  Strafen für Verstöße nicht abschrecken.

Menschen werden krank, weil sie

Das schmälert zunächst den Gewinn des Landwirts nicht. Wenn ich Chemie-Unternehmer bin, der auch Landwirtschaft betreibt, kann ich daran sogar doppelt verdienen. Zuerst verkaufe ich Dünger und Pestizide. Und wenn die Menschen davon krank werden, verkaufe ich ihnen auch meine Medikamente. Doppelter Gewinn aus doppeltem Schaden für die lieben Kunden.

Ich halte es tatsächlich für relativ wahrscheinlich dass es genau so läuft. Denn Vertreibung von Kleinbauern, die effizienter produzieren und schonender mit den natürlichen Ressourcen umgehen ist üblich. Autokratische Regierungen und korrupte Staatsverwaltungen gibt es in Südamerika und Afrika viele. Und dort läuft es so:

Die Großbauern verdienen viel Geld. Die Mitarbeiter der Großbauern kriegen ein Bisschen davon ab. Der Rest der Bevölkerung hat zu leiden. Das füllt die Taschen der korrupten Regimes. Was man dagegen tun soll, weiß ich nicht.

Kann moralisches Handeln bessere Lösungen befördern?

Ich stelle mir vor, dass der ein oder andere Landbesitzer  seiner christlichen oder sonstigen moralischen Gesinnung folgt. Dann wird er die Schöpfung bewahren und seine Mitmenschen anständig behandeln. Der Umwelt ist schon geholfen, wenn er nur die Dinge umsetzt, die umweltfreundlich und gewinnbringend zugleich sind. Gewässerschutz und Luftreinhaltung bringen dem Landwirt keinen unmittelbaren Vorteil. Daher ist dafür ein gesetzlicher Rahmen notwendig.

Ich wünsche mir eine partizipatorische Gesellschaft. Eine Gesellschaft also, in der alle Betroffenen gemeinsam entscheiden, wie wir die natürlichen Ressourcen nutzen wollen. Wir steuern jedoch zur Zeit auf eine Gesellschaft zu, in der immer weniger Leute den Großteil der natürlichen Ressourcen kontrollieren. Das ist meiner Ansicht nach das Gegenteil von partizipatorischer Gesellschaft. Ich meine: Wir müssen gegensteuern.

Es ist anstrengend, doch sollen alle Betroffenen mitbestimmen

Manche Leute interessieren sich nicht dafür, was um sie herum passiert. Haben sie genug zu essen und Spaß, ist für sie die Welt in Ordnung.

Dumme Leute begreifen nicht, was überhaupt das Problem ist. Sie können deshalb auch nichts zur Lösung beitragen.

Und es wird immer Leute geben, die sich als Gschaftlhuber wichtigtun. Sie sind aber hauptsächlich an ihrer eigenen Bestimmerei interessiert. Die Sache oder das Wohlergehen der Gemeinschaft interessiert sie wenig.

Ja, eine Mitbestimmungs-Gesellschaft verlangt Anstrengungen. Die Alternative aber ist eine Technik-Herrschaft, in der am Ende nur die Roboterbesitzer oder intelligente Roboter bestimmen. Eine solche Gesellschaft strebe ich nicht an.

Der Fernseher, der sich selbst zuschaut

Die menschlichen Unzulänglichkeiten sind vielleicht nervig und anstrengend, sie sind aber vor allem menschlich. Weil sie menschlich ist, sind sie mir sympathisch. Ich will keine perfekte Gesellschaft, in der jeder Mensch durch eine Maschine oder ein Programm ersetzbar ist.

Genau daran aber bauen die Computerwissenschaftler heute, zumindest in der Arbeitswelt. Was nicht produktiv ist, wird abgeschnitten. Gesellschaftlich bedeutet das, dass viele Menschen von der Teilhabe, dem Mitwirken und Mitbestimmen in der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Das will ich nicht. Alle sollen das Recht auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben haben.

Zu Ende gedacht bedeutet der Ersatz von Menschen durch Maschinen, dass am Ende der Fernseher sich selber zuschaut. Die Entmenschlichung der Arbeitswelt bedeutet das Ende der menschlichen Gesellschaft, wie wir sie kennen. Wollen wir wirklich mit großem Aufwand eine Maschinenwelt schaffen, die uns Menschen nicht mehr braucht?

Eine menschliche und nachhaltige Gesellschaft bauen

Ich werbe für den Umbau zu einer nachhaltigen Welt, in der zusätzliche Menschen willkommen sind. Wir wollen uns wohlfühlen, gesundes Essen, Trinken und frische Luft genießen. Wir wollen uns mit mit anderen Menschen austauschen, uns gemeinsam Ziele setzen und diese gemeinsam erreichen.

Es geht darum, Milliarden zusätzliche Menschen in Afrika und weltweit zu versorgen. Ich strebe an, dass Alle, die heute und zukünftig hier auf der Welt leben, darüber mitbestimmen sollen, wie sie sich in Zukunft ernähren und kleiden und wie sie wohnen und leben wollen!

Wollen wir weiterhin die Ernährung und die Versorgung der Grundbedürfnisse von Milliarden zusätzlichen Menschen in Afrika und weltweit allein Großunternehmen überlassen? Dann wälzen die Unternehmen weiterhin die Kosten auf die Gemeinschaft ab, die Gewinne behalten sie allein. Das Resultat wird sein: Krieg, Flucht, Vertreibung, Chaos.

Das ist weder schön noch wünschenswert. Und es kann am Ende auch nicht im Interesse der 1 % Reichen liegen, denen die Großunternehmen und das Land heute gehören. Denn wenn sie keinen Frieden haben, was nützt es, wenn sie am Ende das Land und die Maschinen besitzen?

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