Anbau auf geeigneten Flächen

By | Oktober 25, 2017

Die Gesamtheit aller natürlichen Merkmale in einem Großraum heißt “Biom”.

  • Wo es selten regnet, welken Pflanzen, die viel Wasser brauchen.
  • Scheint die Sonne selten, sollte man dort keine Pflanzen anbauen, die viel Sonne brauchen.
  • Braucht eine Pflanze bestimmte Nährstoffe, baue ich sie dort an, wo es diese Nährstoffe reichlich gibt.
  • Das Gleiche gilt sinngemäß für Lebewesen, die uns zur Nahrung dienen.

Als Landwirt sollte ich mir konsequenteweise die Frage stellen: “Welche essbaren Lebewesen gedeihen auf meinem Land am besten?”

Wenn ich die Antwort gefunden habe, wähle ich genau diese Tiere, Pflanzen, Pilze, Einzeller und Bakterien aus, und kombiniere sie zu einer produktiven Mischkultur auf meinem Hof.

Wie kann ich herausfinden, was auf meinem Land gedeiht?

Indem ich die Natur in meiner Gegend beobachte, was sie von sich aus dort tut, wo keiner Landwirtschaft betreibt.

Die Natur erforscht und besetzt von alleine die Nischen, die Wetter und Klima, Exposition und Bodenbeschaffenheit an Ort und Stelle bieten.

Der Bauer muss dann nur noch herausfinden, welche Lebewesen ähnliche Anforderungen haben wie die, die sich natürlicherweise dort ansiedeln. So entsteht für den Ökosystemmanager eine Liste von Lebewesen, die geeignet sind. Damit hält er seine Kosten niedrig und seine Gewinne hoch, denn diese Wesen kommen zur Not auch ohne sein Zutun gut zurecht.

Besteht die Möglichkeit der Naturbeobachtung nicht, weil es z.B. keine unberührten Flächen gibt? Dann sind Versuch, Irrtum und viel Zeit nötig, um herauszufinden, was wächst und was nicht wächst, was sich mit wem verträgt und nicht verträgt und was unter den gegebenen Umständen (Wasser, Licht, Luft, Wärme, Bodenbeschaffenheit) wächst und was nicht. Vielleicht gibt es bald bodenanalytische Methoden, die diese Suche deutlich beschleunigen können. Ich vermute das stark, denn mit dem Eindringen der Mischkulturen in den Mainstream der Landwirtschaft wird die Nachfrage danach stark anwachsen.

Die Gesamtheit aller natürlichen Merkmale in einem Großraum heißt “Biom”.

In Waldbiomen, wo also Wald wächst, wenn man nichts tut, sollte man nur Tiere züchten, die im Wald gedeihen und mit dem Wald verträglich sind. Schafe und Ziegen in den Wald zu treiben zerstört den Wald (siehe Schottland), Schweine sind viel bessere Förster.

Ein Graslandbiom hingegen kann ohne grasende Tiere und Fleischfresser, die diesen nachstellen, nicht funktionieren. Nimmt man die Tiere aus dem Bild, verschwindet auch das Gras und damit verschwindet auch das korrespondierende unterirdische Leben. Literaturempfehlung: https://www.savory.global/ und Holistic Management, third edition: A Commonsense Revolution to Restore Our Environment.

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