Tierzucht im Wald (Silvopasture)

By | November 3, 2017

Silvopasture, Tiere auf Wald und Wiese

Tierzucht im Wald ist auf verschiedene Arten möglich. Ein Jäger sorgt für ein Stück Wald, indem er eine gesunde Population von Wildtieren aufrechterhält. Er sorgt dafür, dass der Tierbesatz in den Wald und zum Wald passt, ihn nicht überfordert. Und er sogt auch dafür, dass der Wald zu den Tieren passt, ihnen Schutz und passende Nahrung bietet. Zu dieser Arbeit gehört Wegnehmen und Ergänzen, Töten und Wachsenlassen.

Tierzucht im Wald bedeutet, Tiere zu halten, die natürlicherweise auch ein Stück Wald brauchen und nicht nur bloße Weiden. Diese Tiere suchen den Wald als Schutz vor der Sonne oder um sich an den Bäumen zu scheuern oder Kräuter zu suchen, die auf Weiden nicht wachsen. Bei Schweinen auch um Baumfrüchte wie Eicheln zu fressen. Traditionell gibt es in Deutschland so etwas noch in sogenannten Hutewäldern. Ganz groß ist das in Spanien: Korkeichen, die für die Korkproduktion benutzt werden und zur Eichelmast für das berühmte Schweinefleisch von den Schwarzen Schweinen, das als Quelle für den feinsten Schinken der Welt dient. Allgemein nennt man all diese Techniken “Silvopasture”.

In Deutschland ist es nicht so einfach, Tiere im Wald zu halten. Erst einmal ist es nur in Ausnahmefällen erlaubt, nämlich in sogenannten traditionellen Hutewäldern. Außerdem ist es bei der Anlage essbarer Waldgärten notwendig, die Landschaft entsprechend der Wasser-, Kohlenstoff- und Nährstoffkreisläufe umzuformen.

Unnötige Hindernisse für Tierzucht im Wald

Verschiedene Nutztiere zusammenhalten oder Nutztiere dort halten, wo auch Nahrung für Menschen angebaut wird, kann sehr gut für Umwelt und Ertrag sein. In Deutschland ist es aber nicht vorgesehen. Daher gibt es erst einmal großen Erklärungsbedarf.  Es ist fast unmöglich, eine Genehmigung zu erhalten, obwohl Mischkulturen die Zukunft der Landwirtschaft sind.

Tiere in einer ungeeigneten Umgebung zu halten, bedeutet:

  • höhere Kosten für den Landwirt,
  • höhere Umweltbelastung für alle,
  • mehr Abfälle,
  • stärkere Abhängigkeit von industriellen Vorprodukten,
  • höheren Energieverbrauch.

Das ist nicht sinnvoll. Es ist viel sinnvoller, auf geeigneten Flächen anzubauen, etwa Rindviecher im Grasland, und dann das fertige Produkt zum Verbraucher zu bringen. Es ist erstaunlich, wie gering der Transportanteil an den Umweltkosten und wirtschaftlichen Kosten der Landwirtschaft ist.

One thought on “Tierzucht im Wald (Silvopasture)

  1. Pingback: Fleisch aus Pflanzen: In Zukunft nicht unterscheidbar | Klimafarm: Gesunde Nahrung. Gesunde Umwelt. Gesunde Profite.

Schreibe einen Kommentar