Nicht nachhaltiges Handeln entzieht unserer Wirtschaft und Gesellschaft die zukünftige Geschäftsgrundlage.

By | September 2, 2015

Nicht nachhaltiges Handeln entzieht unserer Wirtschaft und Gesellschaft die zukünftige Geschäftsgrundlage. Als EU, Einzelstaaten, Gemeinden und Bewohner wollen wir aber dauerhaft weiter existieren. Daher ist es heute notwendig uns auf den Weg zur Nachhaltigkeit zu machen.

Beispiel Landwirtschaft

Die Bilanz der Lebensmittelproduktion ergibt, dass nur ein Zehntel der Energie, die wir in unsere Nahrung stecken auf dem Teller ankommt.

Die Klimawirkung der Nahrungsproduktion in Deutschland hat das Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung im Auftrag von Foodwatch untersucht.

Ergebnisse der Studie

  • Wer sich aus Biolandwirtschaft vegetarisch ernährt, verbraucht dafür pro Jahr eine Energiemenge, die etwa 300 Kilometern Autofahrt entspricht. Wer herkömmlich erzeugtes Obst und Gemüse isst, verbraucht etwa doppelt so viel.
  • Wer zum Gemüse und Obst Rindfleich und Milchprodukte isst, verbraucht die Energiemenge von ca. 5.000 Kilometern Autofahrt.
  • Schweine- und Geflügelfleisch erzeugen deutlich weniger Teibhausgase als Rindfleisch.
  • Der Transport von Nahrung spielt fürs Klima kaum eine Rolle.
  • Entscheidend für die Klimawirkung ist der Zustand des Bodens und die Anbaumethode.
  • Auf entwässerten Moorböden sollte gar keine Landwirtschaft betrieben werden. Das ist die klimaschädlichste Art der in Deutschland betriebenen Landwirtschaft. Eine Renaturierung der Moorböden würde die deutsche Landwirtschaft um 30% klimafreundlicher machen. Das ist etwa doppelt so viel wie die Umstellung aller Flächen auf Bio bringen würde.
  • Der Anbau von Pflanzen für Biodiesel verbraucht viel Fläche und ist möglicher Weise ökologisch nutzlos (das lässt diese Studie offen).
  • Die Agrarsubventionen fördern aktuell fast ausschließlich klimaschädliches Verhalten.

Mein Fazit

Diese Ergebnisse zeigen, dass Bioanbau keine oder maximal eine Teillösung für die Klimawirkung der Landwirtschaft darstellt.

An die schnelle Veränderung von Ernährungsgewohnheiten glaube ich persönlich nicht.

Foodwatch schlägt neben der wahrscheinlich unproblematischen Renaturierung von Moorböden vor, dass man Rindfleisch und Milchprodukte durch Abgaben auf Klimaemissionen erheblich verteuert und dadurch den Konsum reduziert.

Was fehlt?

Es wird keine klimapositive Anbaumethode genannt. Dabei existiert sie nicht nur, sondern ist auch in fast allen Teilen der Welt bestens erprobt. Bisher pflegten die prominentsten Vertreter dieser Methoden jedoch häufig das Image von sympathischen, weltfremden Spinnern und wurden daher oft nicht ernst genommen: Masanobu Fukuoka, Bill Mollison, Jack Holmgren, Sepp Holzer. Eine neue Generation von Klimafarmern ändert das gerade, Beispiel.

Auf ihren naturwissenschaftlichen Gehalt reduziert, also abzüglich des nervig-schwärmerischen, gerne auch esoterischen Anteils der Gründerväter sind diese Methoden ziemlich genial und in ihnen liegt wahrscheinlich der Schlüssel zu einer klimapositiven Nahrungserzeugung der Zukunft.

Hier ist übrigens auch die komplette Studie zu Klimabilanz von Weizen, Milchprodukten, Schweinen und Rindern zu finden

Schreibe einen Kommentar